Honig
Das wohl bekannteste Bienenprodukt ist der Honig, welchen die Bienen als Energievorrat für schlechte Zeiten anlegen. Unser bayerischer Bienenhonig wird zusammengetragen in Wald und Flur aus tausenderlei Blüten und heilkräftigen Kräutern, wie sie die Natur in ihrer Vielfalt noch bietet. Diese vielseitige Tracht macht unseren Honig reich an biologischen Wirkstoffen aus der heimischen Pflanzenwelt. Da wir in diesem Ökosystem leben bzw. Teil von ihm sind, ist einheimischer Honig besonders bekömmlich und fördert dank seiner antibakteriellen Eigenschaften die Abwehrkräfte und das allgemeine Wohlbefinden; er stützt die Verdauung und Nervenfunktion sowie die Blutbildung.
Wussten Sie, das es Blütenhonig und Waldhonig gibt? Blütenhonig produzieren die Bienen aus dem Nektar der Pflanzen, während Tannen– bzw. Tauhonig aus dem zuckerreichen Honigtau erzeugt wird, den verschiedene Pflanzensauger an Nadel- und Laubbäumen ausscheiden. Nektar und Pflanzensäfte werden von den Bienen mit körpereigenen Stoffen angereichert und durch mehrfaches Umarbeiten zu haltbarem Honig eingedickt. Honig gewinnt man durch das Ausschleudern der Honigwaben. Dabei wird in der Honigschleuder der in den Zellen eingelagerte Honig durch die auftretenden Fliehkräfte gegen die Behälterwand geschleudert und fließt daran ab.
Pollen
Der Blütenpollen ist der wichtigste Eiweißlieferant, den die Bienen für die Aufzucht ihrer Brut benötigen. Mit dem Sammeln von Blütenpollen verrichten die Bienen gleichzeitig eine der bedeutendsten Funktionen zum Erhalt unserer Pflanzenwelt, da sie dabei die Bestäubung der Blüten vieler Pflanzenarten durchführen. Der wirtschaftliche Nutzen dieser Bestäubungsleistung ist wegen der damit verbundenen Ertragssteigerung (z. B. im Obstbau) um mehr als das Zehnfache höher als der Ertragswert durch Honig und andere Bienenprodukte.
Pollen wird gewonnen, indem die Bienen beim Einlaufen in ihren Bienenstock sich durch ein Abstreifgitter zwängen müssen, wo der gesammelte Pollen von ihren Beinen abgestreift wird. Für den Menschen hat der Blütenpollen seine große Bedeutung im ernährungsphysiologischen Bereich, d. h. er verhindert als vitalstoffreicher Nahrungszusatz Mangelerscheinungen, stärkt bei regelmäßigem Genuss das Herz- und Kreislaufsystem und verbessert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
Gelée Royal
Gelée Royal ist der Futtersaft, der zur Aufzucht der Königin dient. Wenn eine Made von den Ammenbienen mit diesem Saft gefüttert wird, entsteht daraus keine Arbeitsbiene, sondern ein Königin, d. h. allein die Inhaltsstoffe des Futtersaftes entscheiden, welches Individuum aus der damit gefütterten Made entsteht.
Gewonnen wird Gelée Royal durch Absaugen des Saftes aus den Königinnen- bzw. Weiselzellen und ist aus nahe liegenden Gründen das rarste und teuerste Bienenprodukt. Analysen haben ergeben, dass im Gelée Royal wertvolle Proteine, Vitamine, Hormone und viele Spurenelemente sind, die für die menschliche Haut eine pflegende Wirkung haben, weshalb dieses Bienenprodukt in einigen Kosmetika Verwendung findet. Doch auch für den menschlichen Verzehr ist Gelée Royal hervorragend geeignet, allerdings ist sein etwas säuerlicher Geschmack nicht jedermanns Sache.
Bienenwachs
Bienenwachs wird von den Bienen aus den unter den Hinterleibschuppen befindlichen Wachsdrüsen „ausgeschwitzt“ und zum Wabenbau verwendet. In der heutigen Imkerei befinden sich die Bienenwaben in Holzrahmen. Aus hygienischen Gründen achtet der Imker darauf, dass der Wabenbau erneuert wird, d. h. dass die Bienen immer wieder neue Waben ausbauen. Die Altwaben werden dann eingeschmolzen. Aus dem daraus gewonnenen Bienenwachs lassen sich Kerzen und andere Kunstgegenstände herstellen.
Propolis
Propolis – oder auch Kittharz genannt – wird von den Bienen zum Verkitten undichter Stellen oder Abdichten von Öffnungen eingetragen. Von jungen Knospen und Verletzungen von Bäumen sammeln die Bienen die Harze und tragen sie an ihren Hinterbeinen ähnlich wie den Pollen in ihren Stock ein. Propolis hat eine außerordentlich starke antibiotische Wirkung, weshalb dieser Stoff sehr wirksam gegen das Eindringen von Krankheitserregern (vor allem Bakterien) in den Bienenstock ist.
Gewonnen wird Propolis durch das Abkratzen der damit verkitteten Teile. Propolis ist in Alkohol löslich und wird häufig als Tinktur zur Wundbehandlung oder auch in Salben verwendet.